Nebelhorn-Berglauf, härtester Berglauf Deutschlands

Oberstdorf. Im Juli 2013 startete ich beim Nebelhornlauf in Oberstdorf. Dieser Berglauf gilt als der härteste Berglauf Deutschlands (1045 Hm auf 10,5 km mit über 25 % Steigungen). Mit seinem Ziel auf 2224 m Höhe ist er auch der höchste Berglauf hierzulande.
Dieser Herausforderung wollte ich mich stellen und erfahren wie sich sowas anfühlt. Obwohl ich bisher keine große Berglauferfahrung hatte, war ich guter Dinge, mit der vorhandenen Form ein ordentliches Ergebnis zu erzielen.

Mit fast 400 Läufern aus dem In- und Ausland stand ich um 09.15 Uhr am Start, auf dem Marktplatz in Oberstdorf (815 m). Bei äußerlich optimalen Bedingungen und klarer Sicht konnte man bereits die Gipfelstation des Nebelhorns erkennen. Ein Panorama zum genießen. Der erste Kilometer, vorbei an der Skisprungschanze war noch relativ flach, bis es dann gleichmäßig aber anspruchsvoll hinauf zur Seealpe bei km 5 ging. Nach einer kurzen Flachpassage kam es dann knüppeldick. Der Latschenhang, ca. 800 m lag vor uns, unvorstellbar, dass es dort hoch gehen sollte. Einige Läufer gingen diese Passage, so dass ich einige Plätze gut machen konnte. Der Preis dafür war, Pulsanschlag und brennende Oberschenkel. Irgendwann wurden die Steigungen so extrem, dass ich ebenfalls Gehen musste.
Bild1

Ich versuchte dabei zwischen Gehen und Laufen abzuwechseln, um nicht zu viel Zeit zu verlieren. Ich stellte aber auch ganz schnell fest, dass ich durch schnelles Gehen nicht viel langsamer war. Doch das Wissen um die kurze Distanz bis ins Ziel, lies dem inneren Schweinehund keine Chance. Nach der Station Höfatsblick war die Gipfelstation greifbar nahe, aber nur fast, denn der letzte Kilometer hatte es nochmal in sich, insbesondere weil ein größeres Schneefeld zu überqueren war.

Bild2

Nicht nur dass man wegrutschte oder im Schnee einging, mein Körper war einfach ausgelaugt. Außerdem wollte ich nicht, dass mich auf den letzten Metern noch jemand überholt, so dass ich bis ins Ziel kämpfen musste. So biss ich mich durch und kam völlig fertig, mit einer Zeit von 1:15 Std. ins Ziel. Für einen „Flachländer“ eine passable Zeit, die mit ein wenig speziellem Training durchaus noch zu verbessern wäre. Damit erreichte ich den 4. Platz in der AK 45 (25. Gesamt).

Bild3

Das überwältigende Panorama ließ die Schmerzen und Qualen schnell vergessen, so dass ich nach einer kleinen Stärkung die gleiche Strecke bergab bis ins Tal zurücklief. Als Resumee kann ich nur sagen ein tolles Erlebnis das möglicherweise nach Wiederholung schreit, mal sehen ob`s was wird.

 



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